Bewohner freuen sich über lebhafte Vögel
Neue Voliere entstand am Seniorenheim Stefana in
Schmelz
Von Dieter Lorig,
Fotos: Dieter Lorig
Ein
beliebter Treffpunkt ist die neue Freivoliere mit Sittichen und Wachteln auf
dem Gelände des Schmelzer Senioren-Wohnparks Stefana.
Die Senioren
des Wohnparks Stefana in Schmelz freuen sich über ihren neuen Treffpunkt: einen
Vogelkäfig mit Schutzhaus. Er befindet sich im Freien hinter der Wohnanlage im
Garten.
Der
Schmelzer Senioren-Wohnpark Stefana verfügt seit Kurzem über eine neue
Attraktion. Auf dem Außengelände wurde ein großer Vogelkäfig mit Freiflugraum
und Schutzhaus gebaut. Sehr zur Freude der Heimbewohner sind in der Freivoliere
33 Wellensittiche, vier Nymphensittiche und drei chinesische Zwergwachteln
untergebracht. Die Sittiche und Wachteln wurden gestiftet von den Vogelzüchtern
Harald Alt, Werner Becker, Hermann Kunkel, Richard Salm, Fritz Emrich, Jörg
Raquet und Franz-Josef Casper.
Der 6,5
Quadratmeter große Vogelkäfig mit angebautem Schutzhaus entwickelt sich
zunehmend zum Treffpunkt – nicht nur für die Heimbewohner. Auch immer mehr
Dorfbewohner interessierten sich für die Vogelstation auf dem Gelände des Senioren-Wohnparks, erläutert Anja Reuter,
Qualitätsbeauftragte des Senioren-Wohnparks. Die Idee für den Bau einer Voliere
kam von Mathias Schäfer. Der Schmelzer ist Präsident des Landesverbandes der
saarländischen Vogelzüchter. Ihm gelang es, die Geschäftsleitung des Senioren-Wohnparks von den sozialen Aspekten einer Freivoliere
zu überzeugen.
In nur fünf
Wochen baute Hausmeister Waldemar Radegin die Voliere mit Schutzhaus auf. Dabei
wurde er fachlich von Schäfer beraten.
„Etwa 1500
Euro betrugen die Materialkosten für den Bau der Vogelstation“, bestätigte
Qualitätsbeauftragte Reuter, und monatlich fielen 20 Euro für Vogelfutter an.
Die Fütterung der Vögel organisiert Herr Schäfer in
Zusammenarbeit gemeinsam mit Jörg Raquet und weiteren Heimbewohnern. „Wachteln
sehe ich hier das erste Mal im Leben“, gesteht Eva Reichert, 60-jährige
Heimbewohnerin, ganz begeistert. So wie sie zieht es immer mehr der 180
Heimbewohner täglich zu den Vögeln. „Seit dem Bau der Voliere sind die
Heimbewohner mobiler und vielseitig interessierter geworden“, bestätigt Reuter.
Hierüber
freut sich auch Vogelzüchter-Präsident Schäfer. Er will das Projekt nun anderen
Senioreneinrichtungen zur Nachahmung empfehlen. Eine Gruppe von Heimbewohnern
wird Schäfer zu den Saarlandmeisterschaften der Vogelzüchter am 10./11. Dezember
nach Schwarzenholz begleiten. Die Vogelfreunde Schwarzenholz mit Ihrem
Vorsitzenden Harald Alt haben die Senioren hierzu herzlich eingeladen.
Meinung:
Überzeugendes Auftreten
Von
SZ-Redakteurin Astrid Dörr
Ideen gibt
es und haben viele. Aber wie oft bleibt es dabei? Nicht so bei Mathias Schäfer.
Er fackelt nicht lange und hat seinen Worten Taten folgen lassen.
Sein
Vorschlag stieß im Seniorenheim auf offene Ohren. Und nicht nur das. Er musste
auch nicht groß betteln, fand auf einer Schifffahrt des Vereins „ Vogelfreunde
Schwarzenholz e.V „ die ersten Spender für Vögel, so enstand die Idee dass man
alle Vögel für das Seniorenheim als Spende bekommen könnte. Es boten sich
soviele Vogelzüchter auch aus dem Verband Saarländischer Vogelzüchter e.V für
Spenden an, dass Mathias Schäfer nicht von allen Züchtern Vögel annehmen
konnte.
Gerade aus
sozialen Aspekten lässt sich sein Projekt nicht hoch genug einschätzen. Die
Senioren haben was zum Schauen, Hören, vielleicht sogar Fühlen.
Sie werden
eingebunden, sind hautnah dabei. Ein kleines Projekt mit großer Wirkung.
Carmelo Catellino wurde zum wiederholten Male Weltmeister
Quierschied
Quierschieder Vogelzüchter ist zum siebten Mal Weltmeister
Von Patric Cordier,
16. Februar 2017, 02:00 Uhr
Carmelo Catellino
züchtet die schönsten Vögel. Hier sieht man ihn mit einem ehemals
prämierten Schwarz-Kobalt-Rot-Mosaik-Kanarienvogel. Archivfoto: Iris
Maurer
Carmelo Catellino ließ im spanischen Almeria die Konkurrenz hinter
sich. Sein Columbia-Zeisig-Weibchen erhielt 93 von 100 möglichen
Punkten.
Er hat es schon wieder getan. Carmelo Catellino aus Quierschied hat
bei den Weltmeisterschaften der Vogelzucht im spanischen Almeria zum
nunmehr siebten Mal einen Titel ins Saarland geholt. Sein Columbia-
Zeisig-Weibchen erhielt 93 von 100 möglichen Punkten und ließ damit die
gesamte internationale Konkurrenz hinter sich. „Dieser Titel ist etwas
Besonderes, denn diese Sektion ist immer stark umkämpft. Es gibt viele
Züchter mit großer Qualität, die sich um den Sieg streiten. Dass ich
meinen Vorjahrestitel verteidigen konnte, macht mich enorm stolz“, sagt
der 57-Jährige. Dieser Stolz besteht zu Recht, denn neben dem Titel
errang eine Vierer-Kollektion aus der Quierschieder Zucht noch einen
hervorragenden zweiten Platz. Bei Vierer-Kollektionen – auch Stamm
genannt – werden vier Vögel einzeln bewertet, aber auch in ihrer
Harmonie als Gruppe. Catellinos Schwarz-Kobalt-Mosaik-Weibchen bekamen
von den Preisrichtern starke 363 Punkte, nur der Stamm des Schweizers
Franz Koch war mit 365 Punkten noch einen Hauch besser. „Das sind auf
diesem Niveau dann Kleinigkeiten. Wenn eine einzige Feder nicht richtig
liegt, bedeutet das Punktabzug“, erklärt der aus Kalabrien stammende
Saarländer. Die Erfolge 2017 sind eine Art Familientradition. Denn schon
die Vorfahren der jetzigen Sieger räumten bei Weltausstellungen groß
ab. „Die Mutter des Weltmeistervogels holte 2016 den Titel. Die
Vierer-Kollektion besteht aus vier Schwestern, deren Mutter ebenfalls im
letzten Jahr den Titel holte“, so Catellino.
Doch was bei seinen Vögeln wunderbar funktioniert, stockt bei den
Menschen: Den Vogelzüchtern geht der Nachwuchs aus. Auch im Hause
Catellino. „Meine Söhne übernehmen zwar das Füttern, wenn ich mal in
Urlaub bin, großes Interesse an der Zucht haben sie aber nicht“, sagt
der siebenfache Weltmeister und berichtet, dass dieses Problem sich auch
in seinem Verein stellt, dem Kanarienzucht- und Vogelschutzverein
Dudweiler: „Unsere Züchter werden immer älter.“ Zwar gebe es den einen
oder anderen Nachwuchszüchter, doch fehle es oft an der letzten
Konsequenz und am Durchhaltevermögen für das zeitintensive Hobby. Erste
Folge: Die traditionelle Vogelausstellung auf dem Dudweiler Pfaffenkopf
musste im vergangenen Herbst erstmals abgesagt werden. Zu wenige Vögel
waren angemeldet, um eine attraktive Ausstellung auf die Beine zu
stellen. Wie es weitergeht, will der Verein auf der anstehenden
Mitgliederversammlung klären. Catellino macht auf jeden Fall weiter, er
hat noch Ziele. „Nächstes Jahr findet die Weltmeisterschaft in Cesena in
Italien statt. Es ist doch klar, dass ich im Heimatland meiner Familie
gerne wieder vorne mitmischen will. Außerdem ist es, glaube ich, noch
niemandem gelungen, drei Titel in Folge zu holen. Das ist doch ein
Ansporn.“
Carmelo Catellino ist übrigens nicht der einzige Weltmeister aus dem
Saarland. Bei der Schau in Almeria, bei der über 23 000 Vögel
ausgestellt und bewertet wurden, konnte auch Benedikt Maldener aus
Bliesen einen Titel ergattern. Seine Gelb-Mosaik-Hähne-Viererkollektion
erreichte mit 370 Punkten Rang eins. |